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TSD-Neuigkeiten

„Beste Motivation für andere ist das eigene gelebte Beispiel“

Jahresbericht des TSD-Vorsitzenden Mathias Tröndle auf der Mitgliederversammlung am 13. Mai 2011

Liebe Mitglieder,

„Nichts ist so beständig wie der Wandel. Alles fließt“, wusste schon Heraklit. Und einige Jahrhunderte später unterstützte ihn Ovid mit der Erkenntnis: „Die Zeiten ändern sich und wir uns mit ihnen“. Die tiefschürfenden Erkenntnisse des griechischen und des römischen Philosophen wiederum sind gegenüber jeglichem Zeitenwandel resistent und haben nach wie vor brandaktuelle Gültigkeit.

Ich stelle diese beiden thekenweisenden Weisheiten deswegen an den Beginn meines Jahresberichts, weil sie auch das Geschehen in der Turnerschaft Durlach seit unserer letzten Mitgliederversammlung so richtig wiederspiegeln. „Alles fließt“: Ob hin zum Bessern oder zum Schlechteren, ist von Fall zu Fall verschieden und hängt oftmals auch vom Blickwinkel des Betrachters ab. In unseren Fall von der Farbe der Vereinsbrille. Doch bevor ich da zwischen rosaroter und etwas dunkler getönter Brille wechsle, will ich zunächst zu den „harten Fakten“ kommen und die Entwicklung der Turnerschaft in Sachen Mitglieder und den Niederschlag der Zahlen auf die einzelnen Abteilungen auf den Tisch legen. Gewürzt mit einem kurzen Blick auf das jeweilige Geschehen. Die ehrenvolle Aufgabe, die finanzielle Entwicklung zu beleuchten und den Status Quo unseres Vereinssäckels auf den Punkt zu bringen, übernimmt dann unser Finanzchef Bernhard Schaffner.

Liebe Mitglieder, die Zahlen, die ich zu verkünden haben, geben Anlass zur Freude. „Alles fließt“: Bei der Zahl der Mitglieder schwimmt die Turnerschaft Durlach gegen den Strom des allerorten zu beobachtenden und beklagten Schwunds: Unsere Mitgliederzahl steigt seit einigen Jahren kontinuierlich nach oben. Als ich vor sechs Jahren den Vorsitz übernahm, zählte unser traditionsreicher Verein 1178 Mitglieder. Heute, Stand 1. Mai 2011 sind es 1 358. Das sind 47 mehr als im Vorjahr. Den Verbänden gegenüber haben wir sogar 1 464 Mitglieder. Das liegt daran, dass einige in mehreren Abteilungen aktiv sind. Ich weiß, dass viele Vereine auch nach außen mit den Verbandszahlen arbeiten. Doch dies Form des Aufblasens ist nicht mein Ding: Bleiben wir bei 1 358. Und das ist jede Menge. Tendenz hoffentlich weiter steigend. Wobei diese strahlenden Zahlen auch ein wenig Schatten werfen. Die Abteilungsleitungen wissen, wovon ich spreche. Es wird immer schwieriger, die prosperiererenden Sportarten mit ausreichenden Hallenkapazitäten zu versorgen. Da sind uns Grenzen gesetzt. Oft muss das Wünschenswerte dem Machbaren weichen. Aber wir sind immer hart am Ball und unsere Sportliche Leiterin Ingrid Mickley reizt das Machbare immer bis zum Letzten aus. Dafür, liebe Ingrid, herzlichen Dank.

Blicken wir jetzt kurz in die Entwicklung in den einzelnen Abteilungen. Die meisten Mitglieder stellt nach wie vor – und wen wundert das bei unserem Vereinsnamen – die Turnabteilung. Und bei unserer Keimzelle tut sich darüber hinaus noch überaus Erfreuliches. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, als die Mitgliederkurve bei den Turnerinnen und Turnern leicht nach unten zeigte, ging sie jetzt wieder nach oben. Unsere Turnabteilung hat heute 490 Mitglieder, das sind 13 mehr als im vergangenen Jahr. Edith Göttert, Dir und Deinen engagierten jungen Mitstreiterinnen, die die Abteilung auch in Sachen turnerische Leistungen zu neuer Blüte brachten, herzlichen Dank. Besonders freut mich auch, dass dieses Engagement der jungen Übungsleiterinnen der Turnerschaft zu einem dringend notwendigen neuen Sprungtisch verhalf. Die symbolische Übergabe vom Sponsor BBBank ist am Samstag kommender Woche im Rahmen der 3-Sterne-Durlacher-Erlebnistage. Darauf und auf Eure Vorführungen freue ich mich jetzt schon.

Nummer zwei in Sachen Mitgliederzahl ist fast schon traditionell die Handballabteilung. Und die zeigte dem knapp verpassten Aufstieg der ersten Herrenmannschaft in die Landesliga und dem ebenfalls versäumten Sprung nach oben der Damen zum Trotz den größten Zuwachs. Die Turnerschaft Durlach hat heute 312 Ballwerfer, das sind 29 mehr als 2010. Dies ist vor allem der engagierten Jugendarbeit der Abteilung um Gerold Kessel und seinen Mitstreitern zu verdanken. Dafür herzlichen Dank. 29 der Mitglieder und 6 mehr als im Vorjahr gehören übrigens unserer integrativen Handballgruppe Durlach Turnados an. Für die wertvolle, unbezahlbare und gänzlich unbezahlte Arbeit mit den Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung im süddeutschen Modellprojekt den Projektleitern Mark Ruppert und Sebastian Tröndle, Chefcoach Marcel Kronenwett, allen Trainern, Betreuern und Unterstützern herzlichen Dank.

Und mit den guten Zahlen geht es den Basketballern, unserer drittgrößten Abteilung, gleich weiter. Dank des langjährigen Einsatzes von Hermann Umfahrer, seines Vize Sven Kopp, ihrer Trainerinnen und Trainer boomt Basketball in Durlach. Die Abteilung hat derzeit 236 Mitglieder, das sind 21 mehr als im Vorjahr. Dem Aushängeschild Oberliga-Damen sowie allen weiteren Teams, deren Trainer und Betreuer herzlichen Dank. Ein höchst unterschiedliches Bild zeigt derzeit die Volleyballabteilung. Während die Herren 1 um Coach Sebastian Kaschub den Aufstieg in die Oberliga schafften – dazu nochmals herzlichen Glückwunsch -, bekam der weiblichen Seite des Volleyballs offensichtlich die Spielgemeinschaft mit Ettlingen und Wettersbach nicht gut. Im Gegensatz zu den Herren verzeichneten die Damen einen Aderlass mit der Folge, dass die Zahl der Mitglieder von 138 auf 125 zurückging. Und auch die Frage nach der Abteilungsleitung ist noch offen. Ich freue mich auf eine baldige Antwort darauf.

Einige Fragen beantworten müssen wir in Zukunft sicherlich auch in Sachen Tennisabteilung. Deren Mitgliederzahl ging auch im vergangenen Jahr zurück und sank von 117 auf 103. Dennoch kann Tennischef Hans Steinhardt, dem ich für sein Engagement herzlich danke, in der jetztigen Medenrunde wieder schlagkräftige Teams ans Netz schicken. Den Spielerinnen und Spielern wünsche ich dabei viel Erfolg.

Erfolg auch in Sachen Zuwachs, den haben schon unsere Abteilungen Tischtennis und Taekwondo. Die Zelluloid-Artisten um Heiner Meier-Menzel sind jetzt 60 an der Zahl und damit 10 mehr als im Vorjahr. Und gar 14 mehr und jetzt 41 Köpfe stark ist die Taekwondo-Abteilung um Kai Penteker, die auch immer wieder durch sportliche Erfolge wie badische Meistertitel auf sich aufmerksam macht. Ich möchte beiden jungen Abteilungsleitern an dieser Stelle ausdrücklich für ihre Arbeit innerhalb ihrer Sportart und auch über den Tellerrand hinaus herzlich danken und ein „Weiter so“ zurufen.

„Weiter so“ kann es auch bei der Entwicklung von Leichtathletik, Lauftreff und Triathlon gehen. Die Zahlen, die Ingrid Mickley meldet, geben Mut dazu. Neben 7 Iron-Men oder Iron-Women haben wir derzeit 54 Laufsportbegeisterte in unseren Reihen, das sind 10 mehr als im Vorjahr. Sonnenschein herrscht auch bei unserer revitalisierten Wanderabteilung. Die Zahl blieb mit 25 zwar konstant, doch die Stimmung derer, die sich in steigender Resonanz mit Egon Jung auf Tour machen, ist hervorragend. Lieber Egon, das darf ruhig viele Jahre noch so bleiben.

Die Aufforderung, das darf so bleiben, gilt leider nicht für unsere Sportkegler. Trotz des engagierten Einsatzes von Winfried Gaus ist es in dieser Runde nicht möglich, ein Wettkampfteam zu melden. Doch wie ich Winfried kenne, werden wir dafür in absehbarer Zukunft ein Lösung finden. Unabhängig davon möchte ich Dir lieber Winfried und deinen Verbliebenen nochmals herzlich für den beispielhaften Einsatz in Sachen Kegelbahn danken. Und für die vielen anderen Dinge, die Du wie selbstverständlich für uns schulterst.

Und beim Stichwort Kegelbahn, liebe Mitglieder, kommen wir auch gleich aus den einzelnen Abteilungen, deren Zahlen und deren Geschehen hinaus in das was den Gesamtverein, dessen Aktivitäten, seine Rolle im öffentlichen Leben und seine Außendarstellung betrifft. Und da haben wir im vergangenen Jahr Einiges bewegt, Manches erreicht, aber auch noch offene Baustellen. Fangen wir hier vor Ort an:

Es ist uns leider nicht gelungen, unsere Vereinsgaststätte dauerhaft zu bewirtschaften. Vor wenigen Wochen strich das Pächterehepaar in beiderseitigem Einvernehmen die Segel. Den beiden fehlte der notwendige Umsatz und wir konnten den Pachtrückstand nicht mehr verantworten. Die Gründe für den Misserfolg, der sich schon nach dem ersten Jahr andeutete sind sicherlich vielfältig. Schon breit diskutiert und auf Seiten der Pächter, aber auch auf unserer Seite zu suchen. Ich will darauf jetzt nicht näher eingehen, sondern kann nur zusichern, dass wir von der Vorstandschaft hart gegen den aktuellen Leerstand arbeiten und bin zuversichtlich, dass wir schon bald eine nachhaltige konzeptorientierte Lösung haben. Unser 2. Vorsitzender Gerhard W. Kessler und Mitglied Peter Joas sind mit Interessenten im Gespräch. Ihr versteht, dass ich dazu hier und heute keine Auskunft geben kann.

Dies vermag ich leider auch nicht bei unserer zweiten Baustelle, dem vom Durlacher Ortschaftsrat und uns favorisierten Sport- und Freizeitpark „Untere Hub“. Die Turnerschaft Durlach hat sich bereits auf der Mitgliederversammlung 2007 für ein gemeinsames Areal der Sportstätten von , ASV, DJK, Tennisclub und Turnerschaft, verbunden mit zusätzlicher Mehrzweckhalle und Angeboten der Freizeitgestaltung, stark gemacht und das Projekt voran getrieben. Heute kann ich nur soviel dazu sagen: Entgegen anderslautender Gerüchte, der finanziell am Abgrund stehende ASV sei nicht mehr daran interessiert, ist der Sport- und Freizeitpark keineswegs gestorben. Im Gegenteil: Vor einigen Monaten haben Ortschaftsrat und Arbeitsgruppe „Untere Hub“, in der die Turnerschaft eine nicht unbedeutende Rolle spielt, das Stadtplanungsamt mit der Erarbeitung von beschlussreifen Entwürfen zur Vorlage an die demokratischen Gremien beauftragt. Diese sollen Anfang Juni fertig sein. Dann können wir uns konkret darüber unterhalten – und das für den Sport und die Zukunft der Vereine so wichtige Projekt in Durlach hoffentlich endlich in trockene Tücher bringen. An bis dahin kursierenden Spekulationen will ich mich nicht beteiligen.

Beteiligen will ich mich vielmehr auch künftig an Aktivitäten der Turnerschaft, die den Verein zum Einen in der Öffentlichkeit nach vorne bringen, zum anderen das Innenverhältnis der Abteilungen und Mitglieder stärken und vor allem unsere Philosophie umsetzen, die da lautet: „Sport ist toll bei der Turnerschaft Durlach“. Und „Sport ist für die Turnerschaft Durlach mehr als die Jagd auf Punkte und Tore, Zeiten und Weiten“. Ob sich der Anspruch „in der Öffentlichkeit nach vorne bringen“ allerdings noch toppen lässt, das weiß ich nicht. Die Turnerschaft Durlach hat inzwischen nicht nur in Karlsruhe und Baden, sondern auch deutschlandweit einen guten Ruf. Schuld daran, wenn ich das so sagen darf, hat unsere soziale Ausrichtung, die sich am augenfälligsten in unserem süddeutschen Modellprojekt „Durlach Turnados“ zeigt. Da gehören wir nach Meinung der Juroren des Wettbewerbs „Sterne des Sports“ deutschlandweit zu den Top Ten. Und es war für mich schon ein besonderes Erlebnis Anfang Februar mit einer Delegation von Verantwortlichen und Unterstützern nach Berlin zu reisen und von Bundespräsident Christian Wulff einen goldenen Stern entgegen zu nehmen.

Diese Auszeichnung von höchster Stelle für unser im Netzwerk mit Stadtamt Durlach, Ortschaftsrat, Verein Humanitäre Botschaft, Badischem Handballverband, Lebenshilfe, Hagsfelder Werkstätten, von vielen Unternehmen und weiteren Partnern getragenen Projekt der gelebten Integration gibt uns Mut, diesen Weg mit Kraft und Zuversicht weiter zu gehen. Ich danke Euch, den Mitgliedern dafür, dass ihr den Weg unterstützt und so einige dabei auch selbst aktiv mitgehen. Und unabhängig von der guten Sache hat die Ausrichtung und das Engagement dafür auch den Mehrwert, dass der gesamte Verein und die Abteilungen in der öffentlichen Wahrnehmung davon profitieren. Ich bin sicher: Die meisten haben das erkannt und wissen dies auch zu schätzen.

Und auch von einem weiteren Alleinstellungsmerkmal der Turnerschaft profitieren alle. Ich meine den Turmberglauf, der auch 2010 wieder ein voller Erfolg war. Das sportliche Spektakel in der Altstadt mit den Kinderläufen im Schlossgarten meldete erneut Rekorde, gilt als fester Termin von Hobbyläufern der Region und ist für die Turnerschaft ein unverzichtbares Aushängeschild. Dafür Cheforganisatorin Edelgard Gruber, der Laufsport- und der Basketballabteilung sowie allen weiteren Helferinnen und Helfern meinen herzlichen Dank.

Dabei waren wir auch wieder beim Altstadtfest. 2010 letztmals unter der Regie des Teams Conradi. Manfred, Dir und Deinem gesamten Team dafür, dass ihr jahrelang da wart, sämtliche Vorbereitungen getroffen und die beiden schweißtreibenden Tage mit Bravour durchgezogen habt, meinen herzlichen Dank. Ihr habt die Turnerschaft im Herzen der Durlacher Altstadt mehr als würdig vertreten. In diesem Jahr kommt es nun zur Zäsur. Und ich danke meinem Stellvertreter, unserem 2. Vorsitzenden Gerhard Kessler dafür, dass wir gut vorbereitet an den Neustart gehen. Mit Speis versorgt ein mir ebenfalls bekannter hervorragender Caterer die Hungernden, den Bierwagen stemmen die Handballer, den Wein- und Sektstand ein gemischtes Team um Gerhard Kessler. Neben dem Altstadtfest aktiv präsent waren wir auch auf dem Weinfest und dem Markt der Möglichkeiten im Herbst. Bei beiden Festen steht in diesem Jahr eine Neuauflage ebenfalls mit unserer Beteiligung an. Wir haben unsere Farben auf Turnfesten, in Rundenspielen und bei den Special Olympics 2010 in Bremen würdig vertreten.

Dafür, dass Berichte und Fotos davon auch die Menschen erreichten, waren zwei Mitglieder verantwortlich, die über unterschiedliche Medien unsere Wohltaten verbreiten. Ich danke Edelgard Gruber für die jahrelange Redaktion und die gefällige Gestaltung unseres TSD-Reports. Und dafür, dass die Turnerschaft in Sachen Internet-Präsenz wirklich Spitze ist, andere Vereine (und auch Stadtverwaltungen) um Längen schlägt, dafür ist Christine Gustai verantwortlich. Herzlichen Dank.

Liebe Mitglieder, zu diesen und den vielen anderen Aktivitäten der Turnerschaft im vergangenen Jahr brauchte es engagierte Menschen, die nicht nur sich selbst sehen, sondern auch bereit sind, etwas für andere zu tun. Die haben wir. Das erfüllt mich mit Freude und Mut – und ist unser größtes Kapital. Die haben wir in der Sportgruppe Bergwald mit unserm Nestor Dr. Bernhard Schmidt ebenso wie mit unserem Platzwart José Botana oder in Claudia Schaffner, die so etwas wie die Rolle einer ehrenamtlichen Geschäftsführerin einnimmt. Und auf wen Ihr Euch, in Euren Abteilungen verlassen könnt, wisst ihr selbst am besten. Ich jedenfalls kann mich im Vorstand auf Manfred Conradi, Protokollchef Norbert Huxel, Ingrid Mickley, Bernhard Schaffner und Gerhard W. Kessler verlassen. Ihr habt mein Vertrauen und ich bin nicht verlassen. Dafür herzlichen Dank. Und schließen will ich mit der Erkenntnis und ureigenen Erfahrung: „Die beste Motivation für andere ist das eigene gelebte Beispiel“. In diesem Sinne wünsche ich Euren Abteilungen und der Turnerschaft insgesamt eine gedeihliche Zukunft. Ich danke Euch für Eure Aufmerksamkeit.

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