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TSD-Neuigkeiten

„Der Wandel beginnt jetzt“

Jahresbericht des TSD-Vorsitzenden Mathias Tröndle auf der Mitgliederversammlung am 14. Mai 2012

Liebe Mitglieder,

„Le changement, il commence – maintenant“, auf Deutsch: „Der Wandel beginnt jetzt“, orakelte vor kurzem der neue französische Staatspräsident Francois Hollande. Diesen Satz von Monsieur le Président können wir mit ein wenig Phantasie unbesehen auf die Turnerschaft Durlach übertragen. Denn auch der größte und außer der Schützengesellschaft älteste Durlacher Verein muss einen Wandel einläuten, um die Herausforderungen der Zukunft bestehen und vor allem seinem Motto „Sport ist toll, vor allem in der Turnerschaft Durlach“ auch weiterhin gerecht werden zu können. Und dieser Wandel muss in erster Linie in den Köpfen stattfinden.

Unser Verein lebt, blüht, wächst und gedeiht vom Engagement der Mitglieder, die sich über den Tellerrand ihrer eigenen sportlichen Aktivitäten hinaus für andere einsetzen, von denen, die gemeinsam Zukunft gestalten wollen. Und dafür können wir noch jede Menge Mitstreiter aus allen Generationen gut gebrauchen. Mit „wir“ meine ich diejenigen, die sich bereits beispielgebend einbringen, Verantwortung übernehmen als Beiräte, Abteilungsleiter, Trainer, Betreuer oder als stille Helfer im Hintergrund. Ihnen allen gilt mein herzlicher Dank, den ich ganz bewusst an den Beginn meines Jahresberichts stellen möchte. Denn es ist das Verdienst Eurer Tatkraft, nicht das der Stammtischpropheten, Bedenkenträger, intellektualisierten Hirnakrobaten oder egozentrierten Wadenbeißer, das der Turnerschaft auch im vergangenen Jahr einen hervorragenden Platz im gesellschaftlichen und sportlichen Leben in Stadt und Region sicherte.

Stellvertretend möchte ich namentlich meinen Vorstandskollegen Gerhard W. Kessler, Bernhard Schaffner und Ingrid Mickley danken. Ihr habt Außerordentliches geleistet, auch bei von Hagelwolken geschwängerter See Stehvermögen bewiesen. Ich habe gerne mit Euch zusammengearbeitet und würde das ebenso gerne auch weiterhin tun.

Liebe Mitglieder, was haben wir denn eigentlich getan im vergangenen Jahr? Wie und in welche Richtung hat sich die Turnerschaft Durlach entwickelt? Welche Außendarstellung bietet unser Verein, wie sieht das Leben im Inneren aus? In welche Zukunft steuern wir? Und wie ist es um das Vereinssäckel bestellt? Diese Fragen sollten einen Jahresbericht leiten – und sie tun es auch. Die Beantwortung der letzteren Frage gebe ich allerdings gleich an den Profi weiter. Finanzchef Bernhard Schaffner wird uns nachher in seinem Kassenbericht die entsprechenden roten und schwarzen Zahlen vorlegen.

Die Zahlen, die jetzt zunächst ich zu verkünden habe, die geben Anlass zur Freude. „Alles fließt“, wusste schon Heraklit, aber wohin? Bei der Zahl der Mitglieder jedenfalls schwimmt die Turnerschaft Durlach gegen den Strom des allerorten zu beobachtenden und beklagten Schwunds: Unsere Mitgliederzahl steigt seit einiger Zeit kontinuierlich nach oben. Als ich vor sieben Jahren den Vorsitz übernahm, zählte unser traditionsreicher Verein genau 1178 Mitglieder. Heute, Stand 1. Mai 2012, sind es 1 365, davon über 500 Kinder und Jugendliche. Das sind 47 mehr als vor zwei Jahren und 7 mehr als im Vorjahr. Und das ist jede Menge. Tendenz hoffentlich weiter steigend. Wobei diese strahlenden Zahlen auch ein wenig Schatten werfen. Die Abteilungsleitungen wissen, wovon ich spreche. Es wird immer schwieriger, die prosperierenden Sportarten mit ausreichenden Hallenkapazitäten zu versorgen. Da sind uns Grenzen gesetzt. Oft muss das Wünschenswerte dem Machbaren weichen. Aber wir sind immer hart am Ball und unsere Sportliche Leiterin Ingrid Mickley reizt das Machbare immer bis zum Letzten aus. Dafür, liebe Ingrid, herzlichen Dank.

Blicken wir jetzt kurz in die Entwicklung in den einzelnen Abteilungen. Die meisten Mitglieder stellt nach wie vor – und wen wundert das bei unserem Vereinsnamen – die Turnabteilung. Sie hat heute 488 Mitglieder, das sind zwar 2 weniger als im vergangenen Jahr, doch da hat die Abteilung mit 13 Neueintritten dem vorherigen Schwund eine gewaltige Zäsur entgegengesetzt. Und strotzt auch wieder vor jeder Menge Aktivitäten etwa mit dem Sportkarussell oder der Revitalisierung des Leistungsturnens. Edith Göttert, Dir und Deinen engagierten jungen Mitstreiterinnen, die die Abteilung zu neuer Blüte brachten, herzlichen Dank.

Nummer zwei in Sachen Mitgliederzahl ist  die Handballabteilung. Die zeigt mit dem Aufstieg der ersten Herrenmannschaft, dem neuen Boom bei den Damen und der erfolgreichen Jugendarbeit reichlich Leben und auch erfreulichen Zuwachs. Die Turnerschaft Durlach hat heute 318 Ballwerfer, das sind 29 mehr als 2010 und 8 mehr als 2011. Gerold Kessel und seinen Mitstreitern gilt mein aufmunterndes „weiter so“. 31 der Mitglieder gehören übrigens unserer integrativen Handballgruppe Durlach Turnados an. Für die wertvolle, unbezahlbare und gänzlich unbezahlte Arbeit mit den Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung im süddeutschen Modellprojekt den Projektleitern Mark Ruppert und Sebastian Tröndle, Chefcoach Marcel Kronenwett, allen Trainern, Betreuern und Unterstützern herzlichen Dank.

Und mit den guten Zahlen geht es den Basketballern, unserer drittgrößten Abteilung, gleich weiter. Dank des langjährigen Einsatzes von Hermann Umfahrer, seines Vize Sven Kopp, ihrer Trainerinnen und Trainer boomt Basketball in Durlach. Die Abteilung hat derzeit 238 Mitglieder, das sind 2 mehr als im Vorjahr und 21 mehr als 2010. Dem Aushängeschild Oberliga-Damen sowie allen weiteren Teams, deren Trainern und Betreuern herzlichen Dank. Ein höchst unterschiedliches Bild zeigt hingegen derzeit die Volleyballabteilung. Während die Herren 1 in der Oberliga spielen, ist es um die weibliche Seite des Volleyballs nicht so rosig bestellt. Die Folge: ein weiterer Aderlass um 17 auf jetzt nur noch 108 Mitglieder. Vor zwei Jahren waren es noch 140. Doch das Engagement des neuen und jungen Abteilungsleiters Timo Tönnies gibt Hoffnung, dass die Kurve bald wieder nach oben zeigt.

Einige Fragen beantworten müssen wir in Zukunft sicherlich auch in Sachen Tennisabteilung. Und dies nicht nur vor dem Hintergrund der Neugestaltung unserer Außenanlage um den „hubRaum“. Doch zu diesem Thema später mehr. Die Zahl der Tennisspieler ging auch im vergangenen Jahr zurück und fiel mit einem Minus von 4 mit 99 knapp unter die 100-Mitglieder-Marke. In der derzeitigen Medenrunde treten drei der vier Teams in einer Spielgemeinschaft mit der FSSV Karlsruhe ans Netz. Den Spielerinnen und Spielern wünsche ich dabei viel Erfolg.

Erfolg auch in Sachen Zuwachs haben hingegen unsere Abteilungen Tischtennis und Taekwondo. Die Zelluloid-Artisten um Heiner Meier-Menzel sind jetzt 65 an der Zahl und damit weitere 5 mehr als im Vorjahr. Und weitere 3 mehr und jetzt bereits 44 Köpfe stark ist die Taekwondo-Abteilung, die auch immer wieder durch sportliche Erfolge wie badische Meistertitel auf sich aufmerksam macht. Ich möchte der neuen  jungen Abteilungsleiterin Roswitha Ludwig an dieser Stelle ausdrücklich für ihre engagierte Arbeit danken und ein „Weiter so“ zurufen.

„Weiter so“ kann es auch bei der Entwicklung von Leichtathletik, Lauftreff und Triathlon gehen. Die Zahlen, die Ingrid Mickley meldet, geben Mut dazu. Neben 7 Iron-Men oder Iron-Women haben wir derzeit 59 Laufsportbegeisterte in unseren Reihen, das sind 5 mehr als im Vorjahr. Sonnenschein herrscht auch bei unserer revitalisierten Wanderabteilung. Die Zahl blieb mit 23 zwar konstant, doch die Stimmung derer, die sich in steigender Resonanz mit Egon Jung auf Tour machen, ist hervorragend. Lieber Egon, das darf ruhig viele Jahre noch so bleiben.

Die Aufforderung, das darf so bleiben, gilt leider nicht für unsere Sportkegler. Trotz des engagierten Einsatzes von Winfried Gaus ist es auch in dieser Runde nicht möglich, ein Wettkampfteam zu melden. Doch wie ich Winfried kenne, werden wir dafür in absehbarer Zukunft eine Lösung finden. Unabhängig davon möchte ich Dir lieber Winfried und deinen Verbliebenen nochmals herzlich für den beispielhaften Einsatz in Sachen Kegelbahn danken. Und für die vielen anderen Dinge, die Du wie selbstverständlich für uns schulterst.

Zum Schluss des kurzen Streifzugs durch die Abteilungen will ich noch ein ganz besonderes Bonbon präsentieren. Seit einigen Monaten haben wir mit der neuen Judo-Abteilung eine weitere Sparte im Angebot. Die Gründungsmitglieder der Abteilung, 17 an der Zahl, bestehen aus den Judokas der Hagsfelder Werkstätten, die zuvor an der Albschule trainierten, deren Trainer, Betreuer und Angehörige. Die Aktiven um Abteilungsleiter Manfred W. Schramm heiße ich auch an dieser Stelle nochmals herzlich unter dem Dach der Turnerschaft willkommen. Ich bin sicher: Die „Durlach Mattenfeger“, wie sie sich nennen, werden weiter ins Vereinsleben hineinwachsen, daran teilhaben  und es bereichern – so wie es die „Durlach Turnados“ bereits heute ganz selbstverständlich tun. Wir streiten uns nicht um Begrifflichkeiten wie Integration oder Inklusion, sondern leben das gleichberechtigte Miteinander in Sport und Gesellschaft einfach vor und versuchen, andere damit „anzustecken“.

Und beim Stichwort Judokas, liebe Mitglieder, kommen wir auch gleich aus den einzelnen Abteilungen, deren Zahlen und deren Geschehen hinaus in das, was den Gesamtverein, dessen Aktivitäten, seine Rolle im öffentlichen Leben und seine Außendarstellung betrifft. Und da haben wir im vergangenen Jahr Einiges bewegt, Manches erreicht, aber auch noch offene Baustellen.

Fangen wie mit dem an, was wir getan, bewegt und teilweise auch erreicht haben: Gleich nach unserer letztjährigen Mitgliederversammlung stand „Heimspiel 2“ auf dem Spielplan. Das dreitägige bundesweite integrative Handballturnier war ein voller Erfolg: Es bot in der Weiherhalle tollen Sport, mit dem parallel ausgetragenen Durlacher Erlebnistag ebenfalls unter der Beteiligung der Turnerschaft ein attraktives Rahmenprogramm und brachte unseren Verein weit über die Region hinaus in die Gazetten. Vor allem aber sorgte es für gute Laune bei Aktiven wie Zuschauern und förderte nachhaltig das sportliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung. Das Turnier, zudem über 100 Sportlerinnen und Sportler aus Hamburg, Delitzsch oder Meisen auf unserem Vereinsgelände Quartier bezogen, konnten wir nur mit breiter Unterstützung von Stadtamt Durlach, Feuerwehr, befreundeten Unternehmen und Vereinen schultern. Ihnen allen herzlichen Dank. Vor allem aber den Organisatoren um die Projektleiter der Durlach Turnados und den vielen Helfern aus der Turnerschaft, die mit ihrem Einsatz für einen reibungslosen Ablauf sorgten. Die brauchen wir im kommenden Jahr übrigens wieder, wenn „Heimspiel 3“ auf dem Spielplan steht. Das Turnier, bei dem sie eine sportliche Einlage präsentierten, gab den Judokas übrigens den letzten „Kick“, sich der Turnerschaft anzuschließen.

Liebe Mitglieder, noch ein letztes Wort zum integrativen oder inklusiven Sport: Die Turnerschaft Durlach hat inzwischen nicht nur in Karlsruhe und Baden, sondern auch deutschlandweit einen guten Ruf. Schuld daran, wenn ich das so sagen darf, hat unsere soziale Ausrichtung, die sich am augenfälligsten in unserem süddeutschen Modellprojekt „Durlach Turnados“ zeigt. Da gehören wir nach Meinung der Juroren des Wettbewerbs „Sterne des Sports“ deutschlandweit zu den Top Ten und bekamen dafür im Februar 2011 vom damaligen Bundespräsidenten bei einer Gala in Berlin einen Goldenen Stern des Sports.

Diese Auszeichnung von höchster Stelle für unser im Netzwerk mit Stadtamt Durlach, Ortschaftsrat, Verein Humanitäre Botschaft, Badischem Handballverband, Lebenshilfe, Hagsfelder Werkstätten, von vielen Unternehmen und weiteren Partnern getragenen Projekt der gelebten Integration gibt uns Mut, diesen Weg mit Kraft und Zuversicht weiter zu gehen. Ich danke Euch, den Mitgliedern dafür, dass ihr den Weg unterstützt und so einige dabei auch selbst aktiv mitgehen. Und unabhängig von der guten Sache hat die Ausrichtung und das Engagement dafür auch den Mehrwert, dass der gesamte Verein und die Abteilungen in der öffentlichen Wahrnehmung davon profitieren. Ich bin sicher: Die meisten haben das erkannt und wissen dies auch zu schätzen.

In Sachen Integration sind wir übrigens auch auf einem weiteren Feld unterwegs. Zusammen mit EDuKaRe, einer Initiative um den ehemaligen Ersten Bürgermeister Harald Denecken und den früheren Rektor der Pestalozzi-Schule Gerald Rieger, die das Miteinander mit Menschen mit ausländischen Wurzeln fördert, sowie mit der TG Aue und weiteren Partnern haben wir im vergangenen Jahr die Aktion „Deutsches Sportabzeichen“ durchgeführt. Unserem Aktivposten dabei, Ingrid Mickley, die die Zeiten, Weiten und Höhen unermüdlich abnahm, möchte ich an dieser Stelle herzlich danken. Höhepunkt der Aktion war die Verleihung der Urkunden im Bürgersaal des Durlacher Rathauses durch die baden-württembergische Integrationsministerin Bilkay Öney. Beim Expertengespräch, das ich dabei leiten durfte, bestätigten uns Öney, Staatssekretär Frank Mentrup, Ortsvorsteherin Alexandra Ries sowie Vertreter von sportlichen und gesellschaftlichen Verbänden, auf dem richtigen Weg zu sein und ermutigten uns zu weiteren Taten.

Und die, liebe Mitglieder, folgen im Herbst. Im Rahmen des diesjährigen Regionaltags der Technologie Region Karlsruhe, der unter dem Motto „SportReich“ steht, veranstalten EDuKaRe, Turnerschaft, TG Aue, Awo, Spielvereinigung, Fatih Moschee und weitere Vereine auf dem Gelände der TG Aue ein großes Spiel- und Sportfest. Unter dem Titel „Sport verbindet – Durlach und Aue integrativ“ geben die Vereine dabei Einblick in die Vielfalt ihrer Aktivitäten und bieten Mitmach-Angebote. Ich sehe den Regionaltag auch als Startschuss für eine Art „Leistungsschau“ der Durlacher und Auer Sportvereine, die künftig alle zwei Jahre immer bei einem anderen Partner über die Bühne gehen soll.

Wir als Turnerschaft sollten beim Regionaltag am 30. September natürlich kräftig mitmischen. Am 16. Juni ist dazu die Programmkonferenz. Und ich möchte an dieser Stelle die Abteilungen ausdrücklich auffordern, Vorschläge der Präsentation etwa Demonstrationen von Sportkarussell, Jazztanz, Korbwerfen im Basketball, Mini- und integrativen Handball, Judo, Taekwondo oder Tischtennis, um nur einige Möglichkeiten zu nennen, bis zum 4. Juni an Ingrid Mickley zu schicken. Sie und ich werden dann bei der Programmkonferenz mit den anderen beteiligten absprechen, was zum Zuge kommt. Also: Auch hier ist „Sich einbringen“ angesagt.

Ein weiterer wertvoller Pfeiler in der Außendarstellung der Turnerschaft und zugleich Alleinstellungsmerkmal ist der Turmberglauf. Der war auch 2011 wieder ein voller Erfolg und zog Laufbegeisterte aller Generationen und Leistungsstärken zu Hunderten auf die 10-Kilometer-Flachstrecke. Das sportliche Spektakel in der Altstadt mit dem Wettbewerb der Schulen und den Kinderläufen im Schlossgarten gilt als fester und begehrter Termin von Hobbyläufern der Region und ist für die Turnerschaft ein unverzichtbares Aushängeschild. Dafür Cheforganisatorin Edelgard Gruber, der Laufsport- und der Basketballabteilung sowie allen weiteren Helferinnen und Helfern meinen herzlichen Dank. Ich freue mich schon darauf, Anfang Oktober den nächsten Turmberglauf auf die Strecke zu schicken.

Dabei waren wir auch wieder beim Altstadtfest. 2011 erstmals unter Regie unseres 2. Vorsitzenden Gerhard W. Kessler. Gerhard, Dir und Deinem Team dafür, dass ihr sämtliche Vorbereitungen getroffen und die beiden schweißtreibenden Tage mit Bravour durchgezogen habt, herzlichen Dank. Dies gilt für die Handballer, die den Bierwagen stemmten, ebenso wie für das gemischte Team um Gerhard Kessler am Sekt- und Weinstand und „Smoker“ Martin Kuhn, der für Speis zum Trank sorgte. In wenigen Wochen steht die nächste Auflage des Altstadtfests an. Leider gibt es noch erhebliche Lücken im Helferplan. Auch da braucht es engagierte Mitglieder, die für einige Stunden einen kleinen Dienst übernehmen. Gerhard Kessler freut sich auf Meldungen.

Neben dem Altstadtfest aktiv präsent waren wir auch auf dem Weinfest und dem Markt der Möglichkeiten im Herbst. Bei beiden Festen steht in diesem Jahr eine Neuauflage ebenfalls mit unserer Beteiligung an. Wir haben unsere Farben auf Turnfesten, in Rundenspielen würdig vertreten und wollen dies bereits in der kommenden Woche mit den Durlach Turnados und den Durlach Mattenfeger bei den Nationalen Spielen von Special Olympics in München tun. Recht unterschiedlich war hingegen die Beteiligung an unseren beiden jüngsten Gartenaktionen auf dem TSD-Vereinsgelände. Bei der Aktion im Herbst kam sich das Häuflein der sechs Aufrechten recht verloren vor, die im Frühjahr aber lief unter der Beteiligung ab, die einem so großen Verein entspricht. Ich danke vor allem den Basketballern, den Turnados und den Mattenfegern, die in Mannschaftsstärken zur Putzaktion anrückten, und den Helfern aus den anderen Abteilungen, die das Ganze fast zu einem Fest werden ließen. Das gibt Hoffnung für die nächsten Aktionen.

Hoffnung für eine gedeihliche Zukunft sollten uns auch die beiden „dicken Brocken“ geben, die ich mir für den Schluss meines Jahresberichts aufgehoben habe. Ich meine, den vor einigen Monaten eröffneten „hubRaum“ und den Sportpark Untere Hub, den wir so Gott, die unterschiedlichen Interessengruppen und politisch Verantwortlichen wollen, in absehbarer Zukunft eröffnen können. Fangen wir mit dem für die weitere Entwicklung des gesamten Sports in Durlach unabdingbaren „Jahrhundertprojekt“ an.

Liebe Mitglieder, bereits auf der Mitgliederversammlung 2007, also vor fünf Jahren, hat sich die Turnerschaft bekanntlich einstimmig für einen gemeinsamen Sport- und Freizeitpark mit ASV, DJK und TC Durlach auf der Unteren Hub ausgesprochen. Und in der Folgezeit das auch vom Ortschaftsrat einstimmig favorisierte Projekt mit zusätzlicher Mehrzweckhalle, mit Anlagen für Fußball und Leichtathletik, Tennis und Flächen der Freizeitgestaltung stark gemacht, in einem Mitglieder offenen Prozess konkrete Vorstellungen dazu eingebracht und im „Runden Tisch Untere Hub“ im Rathaus Durlach vorangetrieben. Dass wir nicht unsere Hausaufgaben gemacht hätten, kann uns wirklich niemand vorwerfen. Was wir dabei allerdings unterschätzten, sind divergierende, einflussreiche Interessen, die einer schnellen Realisierung entgegenstanden. Die reichten vom absoluten Naturschutz über das Damoklesschwert Gewerbegebiet bis zu den Stadion-an-der-Autobahn-Phantasien. Vor allem die beiden letzteren machten die erstellten Planungen zur Makulatur und sorgten für eine neue taktische Ausrichtung.

Der Stand heute ist: Um das Projekt in trockene Tücher zu bekommen, hat ein Planungsbüro für Sportstätten aus Stuttgart nach Auftrag und mit Mitteln des Ortschaftsrats Durlach für unser Areal und das sich in Richtung Autobahn anschließende Gelände einen Entwurf für einen Sportpark mit sämtlichen von den Vereinen geforderten Nutzungen erstellt. Dem haben wir vor einigen Wochen beim „Runden Tisch“ unsere grundsätzliche Zustimmung signalisiert. Mit der planerischen Abtrennung vom Freizeitcharakter für den weiteren Teil der Unteren Hub, für den wir uns nach wie vor einsetzen, geben wir jetzt den unterschiedlichen Interessengruppen die Möglichkeit, ihr Siegel unter das Projekt zu setzen. Es ist ein zäher Weg zum großen Ziel mit zahlreichen Hürden, aber ich bin guten Mutes, dass sich Beharrlichkeit, Tatkraft, die besseren Argumente und die breite Solidarität in Durlach am Ende durchsetzen und wir alle in ein, zwei Jahren den ersten Spatenstich erleben.

Den ersten Spatenstich haben wir in Sachen „hubRaum“ ja schon einige Zeit hinter uns. Auf unserer letztjährigen Mitgliederversammlung noch völlig unerwartet, hat sich bereits wenige Wochen danach die von mir damals angesprochene nachhaltige Konzept orientierte Lösung für unsere Vereinsgaststätte nebst Außenbewirtschaftung aufgetan. Die kam aus den eigenen Reihen in Person unseres Beirats Peter Joas, den Gerhard Kessler zunächst eigentlich nur um Unterstützung auf der Suche nach einem innovativen Pächter für die Vereinsgasstätte gebeten hatte. Peter Joas entschloss sich, zuerst zu unserer Überraschung, dann zu unserer Freude, das Projekt selbst zu stemmen und legte uns ein überzeugendes Konzept vor.

Im Mittelpunkt stand dabei neben der baulichen Aufwertung des Gebäudes, dem Schwerpunkt auf Vergrößerung und Attraktivität der Außenbewirtschaftung und einer kreativen Gastronomie auch das Erschließen neuer Zielgruppen. Das entsprach voll und ganz unseren Vorstellungen und wir wurden schnell handelseinig. Bereits am 1. Oktober 2011 eröffnete auf der Unteren Hub das neue Schmuckstück „hubRaum“, das inzwischen weit über Durlach hinaus einen guten Namen hat. Die Gäste kommen in großer Zahl, sie kommen gerne her und fühlen sich hier wohl. Das ist gut so – für den Betreiber, für das Image der Turnerschaft und nicht zuletzt für das Vereinssäckel, in das in der Vergangenheit Pachtausfälle ein erhebliches Loch gerissen hatten.

Der Eröffnung voran gingen Wochen geradezu atemberaubender Betriebsamkeit. Das in die Jahre gekommene Restaurant wurde innen und außen grundlegend saniert, die Außenanlage auf einem Tennisfeld und dem sich direkt anschließenden Bereich völlig neu und anziehend geschaffen. Die Turnerschaft als Eigentümerin investierte dafür kräftig, Betreiber Peter Joas noch um ein Erhebliches mehr. Neben Fachfirmen legten auch die Handballer beispielgebend Hand bei den Arbeiten an. Alles eitel Sonnenschein, gewaltiger Akt solidarischen Handels schuf Juwel zum Wohle aller, könnte man meinen. Doch ein wenig Wermut mengte sich dann doch in den Freudentrank.

Es war uns gleich nach der Entscheidung zum „hubRaum“ im Juni klar, dass die Tennisabteilung als Betroffene und direkte Nachbarin bei Planung der Außenanlage und deren Umsetzung mit ins Boot muss. Es war uns wichtig, die Verantwortlichen über das Vorhaben zu informieren, ihre Meinung und Vorstellungen dazu einzuholen. Das haben wir umgehend getan und die Ausformung der Außenanlage mit der Abteilungsleitung besprochen und dementsprechend eingerichtet. Dass nicht alle Mitglieder Informationen erreichen, ist normal, dass Neuerungen zunächst Irritationen auslösen ebenso.

Was mich aber erschütterte, waren Anfeindungen aus den eigenen Reihen, die vor allem das in dieser Sache beispielgebende Engagement unseres 2. Vorsitzenden Gerhard W. Kessler und unseren innovativen Betreiber Peter Joas zum Ziel hatten. Die Gemüter haben sich inzwischen abgekühlt, die meisten sich mit der neuen Situation gar angefreundet, die angedrohte Austrittswelle, die bei nur mehr 99 Mitgliedern ohnehin keine Taifun artige Verwüstungen hätte hinterlassen können, blieb aus. Entschuldigungen gab es bezeichnenderweise auch keine, aber die Forderung, einen Weg zu errichten. Nun, denn.

Was bleibt, ist die Gewissheit, dass die Turnerschaft auch das verschmerzt und dass es in einigen Teilen noch erhebliche Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit in Sachen Sinn und Zweck unseres Vereins bedarf. Miteinander sprechen, statt aufeinander zu schießen, über den Tellerrand zu schauen und nicht nur die eigenen Interessen auf dem Schläger zu haben.

Liebe Mitglieder, gerade dies zeichnet ja unseren Verein aus. Und deshalb will ich ganz am Ende noch gerne einigen weiteren danken, die diese Tatsache mit Leben erfüllen. Dafür, dass Berichte und Fotos aus der Vielfalt der Turnerschaft die Menschen erreichten, waren zwei Mitglieder verantwortlich, die über unterschiedliche Medien unsere Wohltaten verbreiten. Ich danke Edelgard Gruber für die jahrelange Redaktion und die gefällige Gestaltung unseres TSD-Reports. Und dafür, dass die Turnerschaft in Sachen Internet-Präsenz wirklich Spitze ist, andere Vereine (und auch Stadtverwaltungen) um Längen schlägt, dafür ist Christine Gustai verantwortlich. Herzlichen Dank.

Über Jahre hinweg organisierten Paul Benneter und Dr. Bernhard Schmidt zusammen mit unserem Ehrenvorsitzenden Udo Axel Glunk unseren traditionellen Ehrenabend. Bei der diesjährigen Auflage, die mit der gleichzeitigen Verleihung der Sportabzeichen und der Übernahme der Bewirtung durch die Leistungsturnerinnen auch die Jugend mit einbezog, übernahmen die beiden dies zum letzten Mal. Lieber Bernhard, lieber Paul, Euch nochmals herzlichen Dank. Ich habe mich immer auf Euch verlassen können.

Mich verlassen kann ich auch weiterhin und hoffentlich noch möglichst lange auf unseren Platzwart José Botana und auf Claudia Schaffner, die so etwas wie die Rolle einer ehrenamtlichen Geschäftsführerin einnimmt. Und auf wen Ihr Euch, in Euren Abteilungen verlassen könnt, wisst ihr selbst am besten. Ich jedenfalls kann mich im Vorstand auf Protokollchef Norbert Huxel, Jugendwart Philipp Benz, Ingrid Mickley, Bernhard Schaffner und Gerhard W. Kessler verlassen. Ihr habt mein Vertrauen und ich bin nicht verlassen. Dafür herzlichen Dank. Und schließen will ich mit der Erkenntnis und ureigenen Erfahrung: „Die beste Motivation für andere ist das eigene gelebte Beispiel“.

In diesem Sinne wünsche ich Euren Abteilungen und der Turnerschaft insgesamt eine gedeihliche Zukunft. Und denkt daran: „Le changement, il comment. Maintenant. – Der Wandel beginnt jetzt“. Ich danke Euch für Eure Aufmerksamkeit.

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